Normen und Schnittstellen

Eine Übersicht über aktuelle Standards für die Schadenserfassung und die Datenübertragung

Normen und Schnittstellen

Standardisierte Normen und Schnittstellen sind für die Erfassung und den Austausch von Daten hinsichtlich Planung, Bau und Betrieb von abwassertechnischen Anlagen enorm wichtig und Voraussetzung für eine einheitliche Dokumentation. Die Untersuchungsergebnisse einer Kanalinspektion müssen den Zustand eines Entwässerungssystems in übersichtlicher und inhaltlich vergleichbarer Form beschreiben. Wir unterstützen mit unserer Software alle gängigen Schadenskataloge und Schnittstellen der Kanalbranche.

Schadenskataloge

Für die exakte Dokumentation des Kanalzustandes wurde Anfang der 90er Jahre eine einheitliche Beschreibung der Schäden und Untersuchungsergebnisse in Form eines Kürzelsystems entwickelt. Das Kürzelsystem beschreibt anhand von fest definierten Zeichen die unterschiedlichen Schadensarten und ermöglicht somit eine Beurteilung des gesamten Objektes. Im Laufe der Jahre wurde das Kürzelsystem für die Untersuchung von Abwasserleitungen und Schächten erweitert sowie verschiedenste Kataloge entwickelt.



ATV

Ab 1991 erfolgte die Feststellung und Beurteilung des Zustandes der Abwasserleitungen und -kanäle mit dem Kürzelsystem des Merkblattes ATV-M 143-2 („Optische Inspektion – Inspektion, Instandsetzung, Sanierung und Erneuerung von Abwasserkanälen und -leitungen“). Bis 1999 wurde dieses Merkblatt mehrfach ergänzt und fortgeschrieben. Durch den Zusammenschluss der Abwassertechnischen Vereinigung e.V. (ATV) mit dem Deutschen Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V. (DVWK) im Jahr 2000 wurden die ATV-Kataloge schließlich 2006 durch das Merkblatt DWA-M 149-2 ersetzt und laufen seither unter dem Dach der DWA.

  • ATV-M 143 / Teil 1+2 1991
  • ATV-M 143 / Teil 1+2 1999

ISYBAU

Die ISYBAU „Arbeitshilfen Abwasser“ bieten eine umfassende Hilfe bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb abwassertechnischer Anlagen auf Liegenschaften des Bundes. Die ISYBAU Kataloge wurden bis zum Jahr 2001 entwickelt, später lag die Konzentration ausschließlich auf der Ausarbeitung von Austauschformaten und Schnittstellen.

  • ISYBAU 1991
  • ISYBAU 1996
  • ISYBAU 2001

Euronorm

Mit der Veröffentlichung und Einführung der europäischen Norm DIN EN 13508-2 („Untersuchung und Beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 2: Kodiersystem für die optische Inspektion“) im Mai 2003 erfolgte eine Angleichung aller nationalen Regelwerke für die optische Inspektion. Die eingeräumte Übergangsfrist zur Einführung endete im Mai 2006. Seitdem sind neue Inspektionsprogramme nur gemäß DIN EN 13508-2 durchzuführen. Inspektionsprogramme, die vor Mai 2006 begonnen wurden, können mit den ursprünglichen Systemen zu Ende geführt werden. Die europäische Norm DIN EN 13508-2 enthält maßgebende Regelungen für die optische Inneninspektion von abwassertechnischen Anlagen außerhalb von Gebäuden.

  • DIN EN 13508-2

Euronorm Deutschland

Das Merkblatt DWA-M 149-2/2006 versteht sich als Anwendungshilfe und enthält Erweiterungen und Empfehlungen zur Anwendung der DIN EN 13508-2 für den deutschsprachigen Raum. Es erleichtert dem Anwender die Arbeit und trägt zur Förderung einer einheitlichen Inspektionspraxis bei. Das Merkblatt wurde im Jahr 2006 veröffentlicht und 2011 vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) mit dem Arbeitsblatt A1:2011 ergänzt und abgelöst. Das Regelwerk DIN EN 13508-2:2003 + A1:2011 entspricht DIN EN 13508-2:2011. Die DWA legte wiederum mit dem erweiterten und angepassten Merkblatt DWA-M 149-2/2013 im Jahr 2013 nach, welches als aktuelle Ergänzung zum DIN-Regelwerk dient.

  • DIN EN 13508-2:2003 + DWA-M 149-2/2006
  • DIN EN 13508-2:2003 + A1:2011 + DWA-M 149-2/2013

Euronorm Schweiz

Im Jahr 2003 trat auch in der Schweiz das europaweit verbindliche Regelwerk für die optische Inspektion SN EN 13508-2 in Kraft. Die VSA Kommission „Erhaltung von Kanalisation“ ergänzte und präzisierte das Regelwerk im Jahr 2007 zudem um weitere Richtlinien zur Schadensbeschreibung und zu den Schweizer Verhältnissen.

  • SN EN 13508-2; VSA Richtlinie 2007
  • SN EN 13508-2; VSA Richtlinie 2019

Haitekatalog

Für viele Inspekteure ist die EU-Norm ungewohnt. Die Angabe der richtigen Kürzelkombination ist im Gegensatz zu den alten Normen kaum noch intuitiv. Daher hat das Softwareunternehmen Haite den sogenannten Haitekatalog erstellt. Er ist ähnlich wie die alten Normen aufgebaut, erzeugt bei der Eingabe jedoch intern automatisch EN 13508-2 Kürzel. Ein wichtiger Vorteil des Haitekatalogs besteht in der beschleunigten Eingabe. Der Haitekatalog fasst bei Schadenbeschreibungen mehrere Kürzelkombinationen zusammen, sodass eine Eingabe des Inspekteurs bei Bedarf automatisch mehrere EN 13508-2 Kürzelkombinationen erzeugt. Somit kann bei der Eingabe auch keine Kombination vergessen werden.

KG2000 Kataloggenerator

Bei Bedarf können über den Kataloggenerator KG2000 auch eigene Kataloge erstellt werden.

Schnittstellen

Für den Import und Export von Kanalstammdaten, Untersuchungs- und Geometriedaten stehen folgende Schnittstellen zur Verfügung:

  • DWA-M 150 XML Typ A / B / D / Z*
  • ISYBAU 2017 XML
  • ISYBAU 2013 XML
  • ISYBAU 2006 XML
  • ISYBAU 2001 V0601 Typ K / H / S / LK / LH / ZF**
  • ISYBAU 1996 V0196 Typ K / H / S / LK / LH**
  • ISYBAU 1991 Typ H / LH**
  • Excel Export
  • KANDIS 3.00 / 4.00
  • BWB-Berlin V05
  • K2000/Barthauer-Schnittstelle
  • K2000/DATAVER-Schnittstelle (Schweiz)
  • INTERLIS-Schnittstelle (Schweiz)

Die am häufigsten verwendeten Schnittstellen sind die ISYBAU XML- sowie die DWA-M 150-Schnittstelle. Darüber hinaus wurden zahlreiche Spezialschnittstellen für viele Städte und Kommunen implementiert, die einen problemlosen Datentransfer zwischen K2000 Programmen und Fremdsystemen (GIS-Systemen) ermöglichen.

Die K2000/Barthauer-Schnittstelle ermöglicht beispielsweise den reibungslosen Austausch von Kanaldaten zwischen den K2000 Softwareprogrammen und dem BaSYS-System von Barthauer. Ebenso verhält es sich auf dem Schweizer Markt. Mit der K2000/DATAVER-Schnittstelle sowie der INTERLIS-Schnittstelle werden alle Schweizer Richtlinien und kantonalen Gesetzte unterstützt und somit ist ein problemloser Austausch von Untersuchungs- und Geometriedaten gewährleistet.

Agenda:

*A=Stammdaten, B=Untersuchungsdaten, D=Zustandsbewertung, Z=Erweiterbar um freie Datenfelder **H=Haltungsdaten, K=Stammdaten, S=Schächte, LH=Leitungs- und Hausanschlussdaten, LK=Leitungsstammdaten, ZF=Zustandsfilme, V=Geometriedaten